Kolumne Grand Hôtel Wiesler
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Ein Reiseführer durch die Wiener Ballsaison. Angefangen hat alles im 18. Jahrhundert, als Kaiser Joseph II. die ersten Bälle in den Redoutensälen der Hofburg veranstaltete. Aus dieser Zeit stammen auch viele der heute noch gültigen Sitten und Balltraditionen, wie der Einzug der DebütantInnen, die Damenspende sowie die Mitternachtsquadrille.
So richtig in der Wiener Gesellschaft durchgesetzt hat sich die Ballkultur schließlich beim Wiener Kongress 1814/15. Als Ausgleich zur politischen Arbeit fanden nämlich auch reichlich Tanzveranstaltungen statt. So entstand auch der Spruch „Der Kongress tanzt!“
Ursprünglich fanden Bälle nur in der Faschingszeit, also zwischen 11. November und Faschingsdienstag, statt. Heutzutage ist dies zwar immer noch die Hochsaison, die Ballsaison hat sich jedoch bereits ausgedehnt und es wird den ganzen Winter über das Tanzbein geschwungen.
Fotocredit: © WienTourismus/Christian Stemper
Vom Hotel im Zentrum von Wien – dem Grand Ferdinand am Schubertring aus kommen Sie schnell und praktisch zu den wichtigsten Bällen Wiens. Und dank der am Wochenende (Freitag bis Sonntagabend) durchgehend fahrenden U-Bahn kommen Sie auch zu jeder Uhrzeit noch bequem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zum Hotel und sind nicht auf Taxis angewiesen.
Und falls Sie nach einer durchtanzten Nacht noch Hunger verspüren sollten, können Sie sich bei unserem Highend-Würstelstand, dem Gulasch & Söhne stärken, bevor Sie glücklich und zufrieden ins Bett fallen. Füße hochlagern ist ein heißer Tipp – gut, dass es so etwas wie zusätzliche Kissen gibt. Wer sich vor dem Ballbesuch noch etwas Gutes tun möchte, dem empfehlen wir unser Restaurant für österreichische Küche – Meissl & Schadn, in dem die Liebe zum Schnitzel in höchsten Maßen zelebriert wird.
Und nun geht’s weiter, mit den beliebtesten Bällen Wiens.
Der Opernball in der Wiener Staatsoper ist heute der Höhepunkt der Wiener Faschingszeit. Der 67. Opernball findet am 27. Februar 2025 statt.
Während die Ballkultur sich zur Zeit des Wiener Kongresses 1814/15 bereits in der Gesellschaft durchgesetzt hatte, war Kaiser Franz Joseph nicht ganz so leicht von dem neumodischen Trend zu überzeugen. Zunächst verweigerte der gute Kaiser schlicht und einfach die Erlaubnis, in „seinem Theater“ Tanzfeste zu veranstalten. Der erste „Ball in der Hofoper“ fand also 1869 nicht im Haus am Ring sondern im Gebäude der „Gesellschaft der Musikfreunde“ statt. Erst 1877 gab der Kaiser schließlich seine Zustimmung. Der Untergang des Kaiserreiches 1918 hielt die junge Republik nicht lange davon ab, das Tanzbein zu schwingen: Im Jänner 1921 fand die erste Opernredoute der Republik Österreich statt; im Jänner 1935 der erste tatsächlich so benannte „Wiener Opernball“.
Heute ist der Opernball eine Institution, die von hochrangigen Gästen aus dem In- und Ausland besucht wird. Den Ball zu eröffnen, gilt als große Ehre für DebütantInnen. Mehr als 5.000 BesucherInnen werden heuer zum Opernball erwartet — und rund 2,5 Millionen Menschen werden sich das Spektakel zuhause auf den Fernsehbildschirmen ansehen.
Es muss auch nicht immer gleich der berühmte Opernball sein. Die meisten anderen Bälle werden heute von Berufsständen ausgerichtet. Beliebt sind etwa der ZuckerBäckerBall, der Kaffeesiederball oder der Philharmonikerball. Weltweit bekannt war der Life Ball Wien, eine Charity-Veranstaltung, die sich dem Kampf gegen AIDS verschrieben hat und jährlich Promigäste mit sozialem Engagement wie Bill Clinton, Jean Paul Gaultier oder Charlize Theron nach Wien brachte. Dieser fand im Jahr 2019 das letzte Mal in der Wiener Hofburg statt, da der Initiator Gery Keszler danach die Organisation des skurrilsten und buntesten Charityballs in Wien beendete.
Der 122. Wiener ZuckerBäckerBall findet am 16. Jänner 2025 in der Wiener Hofburg statt. Die süße und unterhaltsame Ballnacht der Wiener Bäcker und Konditoren wird mit einer Darbietung von der ehrwürdigen Vereinigung Wiener Staatsopernballett eröffnet. Die Walzervorführung, einer der großen Höhepunkte der Ballnacht, findet um 21.00 Uhr im Rahmen der feierlichen Balleröffnung im Festsaal der Wiener Hofburg statt. Die Eröffnung wird auch in den Zeremoniensaal live übertragen.
Der 66. Wiener Kaffeesiederball steht ganz im Zeichen der traditionellen Wiener Kaffeehauskultur. Die Hofburg verwandelt sich am 21. Februar 2025 zum größten Kaffeehaus der Welt und verzaubert Ballgäste mit seiner atemberaubenden Kulisse. 2024 war das Motto „Kaffee erlesen – Geschichten aus dem Kaffeehaus“, der koffeinreichste Ball bot wieder ein hochkarätiges Programm. Der Kaffeesiederball spiegelt die Vielfalt der Wiener Gesellschaft und ihre Traditionen wider.
Der Philharmonikerball ist neben dem Opernball einer der Höhepunkte der Wiener Ballsaison. Der Goldene Konzertsaal des Wiener Musikvereines verwandelt sich am 23. Jänner 2025 in einen eleganten Ballsaal und wird zur wunderschönen Bühne für den Ball der Wiener Philharmoniker, ein Ereignis, das seit Jahrzehnten zu den Höhepunkten der Wiener Ballsaison zählt. Einer der Höhepunkte des Balls ist die spektakuläre Eröffnung mit einer von Richard Strauss komponierten Festfanfare, die seither bei jeder Balleröffnung erklingt.
Kleidungsvorschriften: Die meisten Bälle werden heute lockerer gehalten, aber im Grunde wird von Herren ein dunkler Anzug erwartet, von Damen Abend- oder Cocktailkleider. Manche Bälle, zum Beispiel der Opernball oder auch der Kaffeesiederball, haben striktere Kleidungsvorschriften. Da muss für Herren der Smoking her, während das Abendkleid der Dame bodenlang sein muss. Generell empfiehlt es sich, auf der Eintrittskarte oder der Webseite des jeweiligen Balles den Dresscode einzusehen.
Damenspende: Beim Einlass zum Ball bekommen Damen traditionell ein kleines Geschenk überreicht. Früher war dies eine kunstvolle Verpackung für die wichtige Tanzkarte. Heutzutage handelt es sich dabei schlicht um ein nettes Erinnerungsstück, oft von Sponsoren des Balls beigesteuert. Damit alle etwas davon haben, ist heute bei vielen Bällen auch eine Herrenspende üblich.
Eröffnung: Bei der festlichen Eröffnung eines Balles zieht das Jungdamen- und Jungherrenkomitee ein. Die Damen im weißen Kleid (das die meisten nach der Eröffnung gegen ein anderes Outfit austauschen), die Herren im dunklen Anzug. Der Eröffnungstanz des Komitees endet traditionell in einem Linkswalzer. Wenn der Tanzmeister „Alles Walzer!“ ruft, dürfen Ballgäste zu den EröffnungstänzerInnen aufs Parkett.
Damenwahl: Tanzkarten gibt es nicht mehr und die Regeln, wer wen zum Tanz auffordern darf, sind heute zum Glück längst aufgeweicht und modernisiert worden. Dennoch ist bei vielen Bällen die Damenwahl nach wie vor ein Fixpunkt im Ablauf. Dann sagen eine Zeit lang die Damen: „Darf ich bitten?“
Mitternachtseinlage: Während bei kleineren Bällen die Mitternachtseinlage oft nur aus dem Unterhaltungsprogramm kommt, spielen traditionelle Wiener Bälle nach wie vor die Fledermaus-Quadrille, bei der alle Gäste unter Anleitung des Tanzmeisters mitmachen können. Die Mitternachtsquadrille trägt maßgeblich zur guten Laune bei einem Ball bei, da sie trotz Ansage der Tanzschritte meist in einem großen Kuddelmuddel und viel Gelächter endet.
Den Wiener Ballkalender für die diesjährige Saison finden Sie hier.
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